BIKE FITTING

Was ist Bike Fitting?

Bike Fitting ist nichts anderes, als das Anpassen eines Fahrrads und Komponenten an deine individuellen Körpermaße. Ein Bikefit stellt sicher, dass dir dein Fahrrad richtig passt. Das bedeutet, dass es der Schlüssel dazu sein könnte, ob du dein Bike liebst oder es nie benutzen wirst.

Warum ist ein Bike Fitting wichtig?

Bikefittings sind für alle wichtig, besonders aber für Neueinsteiger in den Radsport. Erfahrene Radsportler werden dir sagen, dass die richtige Passform des Rennrads oder Mountainbikes essenziell ist, damit du die meiste Leistung mit der größten Effizienz erbringen kannst. Und das stimmt auch.

Aber es gibt einen noch wichtigeren Grund, der für Radfahrer aller Leistungsklassen von großer Bedeutung ist: Der Komfort.

Die richtige Einstellung eines Fahrrads bewirkt, dass du auf dem Rad eine Position einnehmen kannst, die es dir ermöglicht, so lange und so hart zu fahren, wie du möchtest. Und dabei die ganze Zeit über bequem sitzt.

Eine gute Passform kann aber auch helfen, Überlastungsschäden zu vermeiden, die durch eine falsche Sitzposition entstehen. Die richtige Position ist von Person zu Person unterschiedlich und hängt von Faktoren wie Alter, Fahrstil, anatomischen Eigenschaften sowie körperlicher Flexibilität und Beweglichkeit ab.

Wie funktioniert ein Bike Fitting?

Wenn Komfort, Leistung und Effizienz eines Fahrers eher semi sind, ist das oft auf ein falsch eingestelltes Fahrrad zurückzuführen. Vor allem beim Rennradfahren wiederholen sich die immer gleichen Bewegungen in einer fixen Position über einen langen Zeitraum.

Beim Bikefitting geht es jetzt darum, das Fahrrad an den neuralgischen Kontaktpunkten zwischen Fahrer und Rennrad möglichst gut an die eigene Körperform anzupassen.

Hier eine kleine DIYAnleitung:

1. Die (Fahrradrahmen) Größe!

Ein Rennrad oder Mountainbike, das grundsätzlich zu klein oder zu groß für dich ist, kann nicht angepasst werden. Stelle also zunächst sicher, dass dein Fahrrad oder das, das du kaufen möchtest, die für dich passende Rahmenhöhe hat.

Bei herkömmlichen Fahrradrahmen mit waagerechten Oberrohren solltest du auf einen Abstand von ein bis zwei Zentimetern zwischen dem Rohr und deinem Schritt achten. Bei Fahrrädern mit abfallenden Oberrohren musst du auf einen Freiraum von mindestens fünf Zentimetern achten (bei leistungsbezogenen Mountainbikes mehr).

Du musst auch darauf achten, dass die Länge des Bikes zu dir passt. Mit Veränderungen am Vorbau kannst du zwar kleine Änderungen der Länge erreichen, aber ein Fahrrad, das extrem zu lang oder zu kurz für deinen Oberkörper ist, wird auf Dauer nicht für dich funktionieren.

2. Die Sitzhöhe.

Ein zu niedrig oder zu hoch eingestellter Sattel kann mehr als nur Unwohlsein verursachen. Das „bisschen Schmerz“, dass man auf Touren empfindet, kann später zu ernsthafteren Verletzungen führen. Darum: Um die richtige Sitzhöhe zu finden, wende eine dieser beiden Methoden an:

Positioniere die Kurbelarme so, dass sie parallel zum Sitzrohr verlaufen. Setz dich auf den Sattel und stell deine Ferse auf das Pedal. Wenn du das Pedal nicht erreichen kannst, senke die Sattelstütze ab, bis deine Füße (mit angezogenen Schuhen) rankommen. Wenn dein Bein in der Kniekehle stark angewinkelt ist, zieh die Sattelstütze hoch, bis das Knie gerade ist.

Wenn du Klickpedale verwendest, kannst du auch eine mathematische Formel anwenden.

So gehts: Stell dich mit dem Rücken zur Wand barfuß auf einen harten Boden. Ein Buch zwischen die Beine klemmen und die Schrittlänge ausmessen.

Multipliziere den Wert deiner Schrittlänge mit 0,883 und ziehe 4 mm ab. Das Ergebnis ist deine Sitzhöhe, gemessen von der Mitte des Tretlagers bis zur Oberkante des Sattels, entlang des Sitzrohrs (siehe Grafik oben).

3. Reichweite zum Lenker.

Der richtige Abstand zum Fahrradlenker hält deinen Oberkörper schmerzfrei. Eine alte italienische Radsport-Fibel besagt, dass der obere Teil des Lenkers die Sicht auf die Vorderradnabe verdecken sollte, aber das ist nicht unbedingt richtig.

Der neue Ansatz: Stack-to-Reach. Heißt, wenn du bequem vorgebeugt im Sattel sitzt, solltest du die Lenkerhörnchen und Bremshauben bei einem Rennrad oder die Griffe bei einem Mountainbike leicht erreichen können. Die Ellbogen sollten leicht angewinkelt sein, aber nicht blockiert. Und die Neigung deines Oberkörpers sollte von deinem Rumpf in einer bequemen Position unterstützt werden. Idealerweise darfst du auf dem Sitz weder nach vorne noch nach hinten rutschen.

4. Das Einstellen der Cleats.

Bei Rennrad- oder Mountainbike-Schuhen musst du die Schrauben der Pedalplatten vor dem Einbau leicht einfetten. Setze die Pedalplatte auf den Schuh und ziehe alle Schrauben nur leicht an. Erst dann stellst du die Position ein:

Um den seitlichen Winkel der Schuhplatte zu bestimmen, richte die Spitze der Pedalplatte auf den am weitesten vorne liegenden Punkt der Sohle aus. Es empfiehlt sich, ein kleines Lineal zu verwenden, um die Schuhplatte auszurichten.

Positioniere die Cleats so, dass die Pedalachse direkt hinter dem Ballen des großen Zehs, aber vor dem Ballen des kleinen Zehs sitzt, wenn du die Cleats über dem Pedal hast (noch nicht einklicken). Dadurch wird dein Gewicht gleichmäßig auf das Pedal verteilt.

Ziehe die Pedalplatten jetzt fest. Klick dich nun ein und fahre so lange, bis du deinen natürlichen Pedaltritt gefunden hast. Die meisten Cleats haben seitliches „Spiel“. Wenn es einen Widerstand gibt, verstelle den Winkel der Pedalplatten um ein oder zwei Grad auf die andere Seite.

Wenn du die richtige Position gefunden hast, kannst du die Umrisse der Pedalplatte auf der Schuhsohle nachzeichnen. Dann weißt du, wenn es Zeit für einen neuen Satz ist, wo du diesen positionieren musst.

Der Tretzyklus

Stellt man sich nun ein analoges Uhrenblatt vor, so kann man den Tretzyklus in vier Sektoren einteilen.

Der Sektor um den oberen Totpunkt (vor und nach 12 Uhr) ist die Schubphase. Es folgt der Sektor zwei (vor und nach 3 Uhr) welcher in die Druckphase geht, danach Sektor drei (um den unteren Totpunkt, vor und nach 6 Uhr) die Zugphase und schließlich Sektor vier, der in die Hubphase führt (vor und nach 9 Uhr).

Du und dein Rad > Deine Position stets aktuell.“

Die Position muss regelmäßig aktualisiert werden! Jeder Körper unterliegt ständigen Veränderungen!